Traditionell ist die FDP eine Partei, die dem kleinen und mittelständischen Unternehmertum sehr positiv gegenübersteht. Die oftmals eigentümergeführten Betriebe sind ein wichtiges Standbein für eine Kommune und ihre Bürger. Man denke an das vielfältige Dienstleistungs- und Warenangebot, um das jeder Kunde vor Ort sehr dankbar ist. Auch als Gewerbesteuerzahler sowie Anbieter von sicheren und guten Arbeits- und Ausbildungsplätzen sind örtliche Unternehmen unverzichtbar.
Vor diesem Hintergrund ist es für die ehrenamtlichen Aktiven der FDP Zwingenberg selbstverständlich, sich mit den lokalen Unternehmen auszutauschen und zu schauen, wo der Schuh drückt. Ein Rundgang durch die Zwingenberger Gewerbeschau am vorhergehenden Wochenende gab hier manch gute Einblicke in die Themen, die die den Inhabern im Magen liegen. Sei es das lange Warten auf einen Platz in der Meisterfachschule, altersbedingte Betriebsübergaben oder auch der allseits präsente Arbeitskräftemangel. Aber auch viel Dynamik war zu spüren, insbesondere junge Unternehmer und Mitarbeiter sendeten positive Zukunftssignale.
Eine weitere Gelegenheit zum besseren Kennenlernen der örtlichen Unternehmen bieten Betriebsbesichtigungen. Begleitetet von Till Mannsmann, dem FDP-Bundestagsabgeordneten aus dem Kreis Bergstraße sowie einem britischen Praktikanten im Zwingenberger Rathaus besuchten die Aktiven der Zwingenberger FDP am Reformationstag zunächst das Autohaus Emil Frey Vogel Automobile und anschließend die erste angesiedelte Firma im neuen Gewerbegebiet „Gernsheimer Straße.“, ASTER EUROPE.
Das traditionsreiche Autohaus Vogel gehört seit dem 1. Dezember 2023 zur Emil-Frey-Gruppe, dem Vertriebspartner der BMW AG für Nordbaden, Südpfalz und Südhessen für die Marken BMW und Mini. Der bisherige Geschäftsinhaber und nun angestellte Filialleiter Marco Vogel erläuterte den FDP-Besuchern, dass sich mit diesem Schritt gute Synergieeffekte ergeben hätten. Für die Kunden vor Ort sei weiterhin der gute und zuverlässige Kontakt das Maß aller Dinge. Die Kunden sollten die Gewissheit haben, dass sie ihren neuen oder gebrauchten BMW auch in einigen Jahren noch beim Händler ihres Vertrauens vor Ort erwerben könnten.
Das Unternehmen ASTER EUROPE gehört zur italienischen Meccanotecnica-Gruppe, einem führenden Hersteller von Maschinen für die Druckendverarbeitung zur Herstellung von Büchern. In Zwingenberg ist seit Sommer 2024 die deutsche Vertriebs- und Servicegesellschaft angesiedelt. Mit Blick auf eine Blühwiese und weite Felder lässt es sich entspannt arbeiten. Mit großem Engagement erläuterte Geschäftsführer Axel Lüdecke die Funktionsweise der Fadenheftung und traf damit auf sehr wissbegierige Zuhörer. Lüdecke zeigte sich sehr zufrieden mit der Ansiedlung im neuen Gewerbegebiet, schmunzelte lediglich darüber, dass die Postzustellung manchmal nicht funktioniere. Aber auch hier gibt es Licht am Ende des Tunnels, denn ein neues, großes Firmenschild sei schon in Auftrag gegeben. Und wenn das auch nicht klappt, gab Erste Stadträtin Karin Rettig augenzwinkernd den Tipp: „Rufen Sie bei mir an. Ich bin zwar nicht die Chefin bei der Post, aber ich kenn ́da die Leut ́....“.
Wolfgang Dams, Fraktionsvorsitzender der Zwingenberger FDP, erläuterte der Gesprächsrunde, wie es überhaupt zur Einrichtung des neuen Zwingenberger Gewerbegebiets kam: Und zwar wurde auf Initiative der FDP in 2019 ein Wirtschaftsbeirat etabliert, der sich mit der Entwicklung des örtlichen Gewerbes beschäftigen sollte. Eine der maßgeblichen Empfehlungen hieraus war die Ausweisung des neuen Gewerbegebiets für „kleine aber feine mittelständische Unternehmen“.
Als drittes Unternehmen an diesem Tag besuchten die FDP-Aktiven die Apotheke Herms in der Bahnhofstraße. Aus zeitlichen Gründen musste sich der Bundestagsabgeordnete Mannsmann leider verabschieden, ein Ersatztermin ist versprochen. Die ehrenamtlichen FDPler ließen sich eindringlich von Apothekenchefin Volk-Martienssen schildern, welche Auswirkungen die diversen gesetzlichen Vorgaben zur Arzneimittelbepreisung auf die wirtschaftliche Situation von Apotheken haben. Volk-Martienssen erläuterte, sie sei Apothekerin mit Herzblut, aber eine stetige Verknappung der Margen, die den Apotheken zugestanden würde, führe zu dem offensichtlich um sich greifenden Apothekensterben. Dabei sei die Apotheke vor Ort ja nicht nur eine Abgabestelle für Medikamente, sondern werde von den Kunden auch als Verständnishilfe für die verschriebene Medikation genutzt. Gerade von älteren Menschen werde die Apotheke zudem als soziale Anlaufstelle wahrgenommen, wo man auf bekannte Gesichter treffe. All dies könne nur gewährleistet werden, wenn die Apotheken vor Ort auch weiterhin auskömmlich leben könnten, wofür die Rahmenbedingungen nach Ansicht von Frau Volk-Martienssen dringend angepasst werden müssten.
Für die ehrenamtlichen Aktiven der Zwingenberger FDP ist klar, dass die örtlichen Unternehmen weiterhin auf die Fürsprache der Liberalen zählen können. Sie sind davon überzeugt, dass gesunde Unternehmen vor Ort ein Garant dafür sind, dass die gesamte Stadtgesellschaft profitiert.